Denise Hofer
«Verknüpfung» ist eine nachhaltige und verbindende Kunstinstallation.
Die Einfahrt Weideggstrasse soll zukünftig mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet werden. z.V.g.
Am Donnerstag luden Stadt Gossau und Tiefbauamt des Kantons St.Gallen zu einer Informationsveranstaltung zur Neugestaltung der Ortsdurchfahrt Arnegg. Die Stadt nutzte den Anlass zudem, um über die geplante Sanierung des Notkerschulhauses zu informieren (siehe auch «'Notki' hat grossen Sanierungsbedarf»).
Fürstenlandsaal «Es handelt sich um zwei Projekte, für die mit 5,7 beziehungsweise 13,1 Millionen Franken stolze Beträge fällig werden. Ausserdem handelt es sich bei beiden um Unterhaltsvorlagen. Sowohl die Bischofszellerstrasse in Arnegg als auch das Notkerschulhaus haben einen hohen Sanierungsbedarf», erklärte Stadtrat Florin Scherrer, Vorsteher Bau Umwelt Verkehr, in seinen einleitenden Worten.
Für die Präsentation des Projekts «Ortsdurchfahrt Arnegg» übergab Scherrer an Hans-Peter Roters, Leiter Tiefbau der Stadt Gossau. Dieser führte aus, dass die Bischofszellerstrasse in Arnegg täglich von 13'000 Fahrzeugen befahren wird. Erste Workshops mit der Arnegger Bevölkerung zu einer möglichen Neugestaltung hätten bereits 2017 stattgefunden. «Besonders die Ausgestaltung der Kreuzung Weideggstrasse sorgte für grosse Diskussionen», erinnerte sich Roters. Das Ziel des nun vorliegenden Projekts sei, das Dorfzentrum aufzuwerten, die Verkehrsinfrastruktur und damit auch die Sicherheit zu verbessern sowie eine Verstetigung des Verkehrs zu erreichen. Die Zentrumsgestaltung sieht eine einheitliche Pflästerung von Fassade zu Fassade vor. «Ausserdem sollen Bäume und Sitzbänke die Aufenthaltsqualität verbessern», erklärte Roters. Ein lärmarmer Belag werde eine Verbesserung des Lärmschutzes bringen. Zu einer Reduktion des Lärms soll auch die Verstetigung es Verkehrs beitragen.
Kantonsingenieur Marcel John präsentierte das Kantonsprojekt, das eng mit den städtischen Teilprojekten zusammenhängt. Die neu zu gestaltende Ortsdurchfahrt Arnegg sieht unter anderem eine Kernfahrbahn ohne Mittelstreifen und zwei vollwertige Velostreifen sowie abgesetzte Trottoirs vor. «Bisher wurden die Trottoirs von Fussgängern und Velofahrern gleichzeitig genutzt. Das hat zu gefährlichen Situationen geführt», sagte John. Mittelinseln bei allen Fussgängerstreifen sollen ebenfalls die Sicherheit erhöhen. Zudem werden die Bushaltestellen behindertengerecht ausgestaltet. Dies bedingt eine Verschiebung der einen Haltestelle auf der Weideggstrasse. Der Mehrweckstreifen im Dorfzentrum erleichtert das Linksabbiegen und ermöglicht das Vorbeifahren an Fahrzeugen, die beim Abbiegen warten müssen. Dies gelte auch für die Kreuzung Weideggstrasse, die zukünftig mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet werden soll. «Wir schaffen eine überbreite Fahrbahn, so dass die Autos weiter geradeaus Richtung Gossau fahren können, wenn ein Auto nach Andwil links abbiegt», so John. Ein Kreisel sei aus Platzgründen weder bei der Kreuzung Weideggstrasse noch bei der Bächigenstrasse realisierbar, erklärte Roters auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum.
Zu den Kosten erklärte John, dass für das Kantonsprojekt rund 10 Mio. Franken veranschlagt sind. Den Gemeindeanteil von rund 3 Millionen hat das Stadtparlament im November 2024 genehmigt, weshalb darüber am 18. Mai nicht abgestimmt wird. Zur Abstimmung stehen hingegen die anderen Teilprojekte mit einem Baukredit über 5,7 Mio. Franken. «3,4 Mio. Franken fallen für die Abwasser- und Werkleitungen an, die aus Spezialfinanzierungen bezahlt werden und die Stadtkasse damit nicht belasten», erklärte Roters. Wenn man die Sanierung der Leitungen jetzt im Kantonsprojekt realisieren könne, spare man viel Geld. Die übrigen 2,3 Millionen Franken sind für die Zentrumsgestaltung und die Weideggstrasse vorgesehen.
Der Zeitplan sieht vor, dass das Projekt im Herbst 2025 öffentlich aufgelegt wird, vorausgesetzt die Stimmbevölkerung von Gossau stimmt den städtischen Teilprojekten zu. Da das Parlament einstimmig zugestimmt hat und alle Parteien das Projekt mittragen, seien sie zuversichtlich für die Abstimmung, erklärte Roters. Das Kantonsprojekt muss noch durch die Kantonsregierung genehmigt werden, wobei dies reine Formsache ist. Nach der Auflage sind die Einsprachebehandlung und der Landerwerb eingeplant. Um die Strasse verbreitern zu können, muss Land von privaten Grundeigentümern erworben werden. «Eine Realisierung ist bei idealem Projektverlauf frühestens 2028 zu erwarten», erklärte John. Scherrer warb zum Schluss für ein zweifaches Ja am 18. Mai. Bei der Ortsdurchfahrt Arnegg gelte es die Chance zu nutzen, die durch die Sanierung der Bischofszellerstrasse durch den Kanton entstehe, im Notkerschulhaus sei eine Sanierung nach so vielen Jahren unumgänglich.
tb
Lade Fotos..