Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
Sitzverteilung Stadtparlament
Die SVP gewinnt auf Kosten der Mitte-Partei einen zusätzlichen Sitz und stellt neu einen Drittel der Parlamentsmitglieder. Fünf Bisherige haben die Wiederwahl nicht geschafft – mit Angelo Schwizer unter anderem der GPK-Präsident. Mit Heinz Loretini, Patrick Huber und Ruedi Blumer ziehen bekannte Personen neu ins Parlament ein.
Parlament «Wir haben auf einen zehnten Sitz gehofft, aber man muss immer demütig bleiben. Jetzt bin ich hocherfreut», sagt SVP-Parteipräsident Andreas Oberholzer zum Wahlausgang und ergänzt: «Unsere Stadträtin und beide Schulräte sind wiedergewählt, dazu der Sitzgewinn im Parlament. Es ist ein Traumtag aus unserer Sicht.» Neben den neun Bisherigen zieht mit Jan Mayer ein junger Landwirt aus Arnegg neu für die SVP ins Parlament ein. Der Sitzgewinn der SVP geht zulasten der Mitte-Partei, die neu noch acht Vertreterinnen und Vertreter im Parlament stellt. Angelo Schwizer und David Loser schafften die Wiederwahl nicht. Sie hatten im Wahlkampf gemeinsam mit Marina Schwizer in einem Leserbrief der Stadt mangelnde Ausgabendisziplin vorgeworfen. Angelo Schwizer war erst im Januar zum GPK-Präsidenten gewählt worden und auch in der Budgetdebatte mit dieser Botschaft der zu ausgabefreudigen Stadt aufgetreten. Trotz Sitzverlust seiner Partei schaffte dagegen Simon Sigg neu den Sprung ins Parlament für die Mitte. «Die Freude ist riesig. Ich habe nicht damit gerechnet», sagte der 34-Jährige. Als langjähriger Jugendseelsorger von Gossau sei es ihm wohl gelungen, die Jungen zu mobilisieren. «Ausserdem hat mir der Bekanntheitsgrad sicherlich geholfen, arbeite ich doch seit zehn Jahren für die katholische Kirchgemeinde in Gossau», so Sigg.
Auf seinen Bekanntheitsgrad zählen konnte auch der langjährige Kantonsrat und SP-Ortsparteipräsident Ruedi Blumer, der neu ins Stadtparlament einzieht. «Ich freue mich über das Ergebnis. Sicher war ich mir nicht die Wahl zu schaffen», sagt Blumer. Er freue sich auch, dass die SP-Fraktion mit Barbara Frei weiterhin eine Frau stelle. Über die eigene Wahl freuen durfte sich auch Patrick Huber, der für die SP ebenfalls neu den Sprung ins Parlament schaffte. «Ich hatte keine Ahnung, wo ich stehe, und wollte in erster Linie der SP einige Stimmen bringen. Im Idealfall so, dass die Partei mit mir einen fünften Sitz dazugewinnen kann», sagt der langjährige Primarlehrer von Gossau. Er betont, er hätte es den Bisherigen auch gegönnt, wenn sie im Parlament verblieben wären. Mit Werner Bischofberger und Marco Broger schafften zwei Bisherige der SP die Wiederwahl nicht. Bischofberger fehlten gerade mal drei Stimmen. Überflügelt wurde er nicht nur von Patrick Huber und Ruedi Blumer, sondern auch von Barbara Frei, die als Parteilose auf der SP-Liste kandidierte. «Ich bin positiv überrascht und habe überhaupt nicht damit gerechnet. Das aktive Mitwirken und Gestalten im Stadtparlament steht für mich an oberster Stelle, demzufolge habe ich die Anfrage zur Kandidatur seitens der SP angenommen», so die diplomierte Pflegefachfrau FH und Verantwortliche Höhere Berufsbildung Gesundheit. Erfreut zeigte sich die Partei am Sonntag darüber, dass sie das drittbeste Ergebnis erreicht und damit die GLP-FliG und die FDP überholt hat. Dagegen bedauert die SP den Sitzgewinn der SVP. «Das wird es noch schwieriger machen, in Gossau etwas voranzubringen», so Blumer.
Auch bei der FDP zieht ein neues Mitglied anstelle eines bisherigen neu ins Stadtparlament ein. Der langjährige Gossauer Finanzchef Heinz Loretini schaffte den Sprung ins Parlament auf Kosten von Pakize Sönmez. «Ich bin erfreut», sagt Loretini und räumt ein, mit seiner Wahl gerechnet zu haben. Dass seine Kandidatur ein internes Opfer haben werde, hätten sie bereits im Vorfeld besprochen. Wenig erfreulich ist für die FDP, dass sie nur mehr die fünftstärkste Partei in Gossau ist. 2020 lag sie noch an dritter Stelle. Wie 2020 viertstärkste Kraft ist die FLiG, die neu als GLP-FliG antritt. Bei ihr wurden die vier bisherigen Stadtparlamentsmitglieder wiedergewählt, wobei Vera Gräzer und Marco Lehmann nur 13 beziehungsweise 18 Stimmen auf den Bisherigen Christian Schlegel fehlten.
Von Tobias Baumann
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