Ralph Forsbach
freut sich über geteilten 1. Platz an Startfeld Diamant Preisverleihung.
Hansueli Reutegger (dritter von links) will mit Regierungsrat und Bevölkerung getreu seinem
Motto «Miteinander in die Zukunft» vorankommen. z.V.g.
Regierungsrat Hansueli Reutegger übernahm am Montag offiziell das Amt des Landammanns von Appenzell Ausser-rhoden von seinem Vorgänger, Regierungsrat Yves Noël Balmer. Reutegger wurde am 9. Februar zum Landammann gewählt. Er wird den Regierungsrat bis Ende Mai 2027 führen.
Amtsübergabe Als Hansueli Reuteggers Stellvertreter hat der Regierungsrat den Vorsteher des Departements Gesundheit und Soziales, Regierungsrat Yves Noël Balmer, gewählt. Reutegger ist motiviert, aus seiner Amtszeit das Beste zu machen. «Ich freue mich sehr auf die Aufgaben und Herausforderungen, die anstehen und es erfüllt mich mit Demut», so Reutegger. Etwas Ehrfurcht schwinge bei all der Freude aber auch mit. Die Vorbereitungen für die Amtsübergabe liefen bereits eine Weile, an vielen Orten war Reutegger bereits neu eingebunden. «Die Übergabe des Landessiegels am Montag war dann noch der offizielle Teil», so Reutegger.
Reutegger fühlt sich gewappnet für die kommenden zwei Jahre. «Meine Erfahrungen in der Exekutive bei der Gemeinde und die sechsjährige Zeit im Regierungsrat helfen mir dabei. Ich kenne Land, Leute und die Gegebenheiten. Was sicher auch hilft, ist, dass ich ruhig und ausgeglichen bin. Die Gelassenheit, die das Amt erfordert, bringe ich mit», sagt Reutegger. Der Landammann hat seine Amtszeit unter ein Motto gestellt: Miteinander die Zukunft gestalten. «Das Wichtigste ist, den Menschen aufmerksam zuzuhören. Der Bevölkerung, den Gemeinden und dem Parlament gleichermassen. Ein Kanton kann nur gemeinsam gestaltet werden – und nur gemeinsam kann entschieden werden, wie dieser gestaltet werden soll», ist Reutegger sicher.
Das Regierungsprogramm ist für seine Amtszeit Dreh- und Angelpunkt. «Es hat eine hohe Wichtigkeit. Ein Thema, dem ich besondere Aufmerksamkeit widmen werde, ist das Wachstum und die Entwicklung des Kantons», so Reutegger. Ausserrhoden wachse und entwickle sich langsam. «Daher möchte ich mein Augenmerk darauflegen, herauszufinden, weshalb wir uns anders entwickeln als die übrigen Ostschweizer Kantone», meint der Landammann. Er betont aber, dass ein gesundes und nicht zu schnelles Wachstum angestrebt werde. «In vielen Bereichen sind wir ansonsten gut unterwegs, insbesondere im Bereich der digitalen Dienstleistungen für den Bürger», sagt er.
In den kommenden zwei Jahren möchte er den Regierungsrat gelassen, aber entschlossen führen. «Kollegialität und Loyalität zählen für mich zu den höchsten Werten. Wir entscheiden im Regierungsrat immer gemeinsam und vertreten Entscheidungen nach aussen konsequent. Das soll so bleiben.» Als Landammann wird er viel im Kanton unterwegs sein. «Der Kontakt und die Nähe zur Bevölkerung sind mir sehr wichtig. Es sind die wichtigsten Parameter, um zu spüren, wie es der Bevölkerung geht – nur durch den regelmässigen Austausch erfährt man das», ist Reutegger sicher. Nebst den formellen Einladungen, die er – wann immer möglich – wahrnehmen will, möchte der Landammann auch an den diversen Veranstaltungen im Kanton anzutreffen sein. «Es geht darum, mit dem Volk unterwegs zu sein.»
Dass alt Landammann Yves Noël Balmer nun sein Stellvertreter ist, sieht er als Vorteil. «Da verfolgen wir ein anderes Prinzip als andere Kantone. Man ist nicht zuerst Stellvertreter, sondern zuerst Landammann. Daher wird die Zusammenarbeit – wie schon bisher – mit ihm sicher hervorragend sein», so Reutegger. Balmer kenne die Gegebenheiten in- und auswendig. «Der Vize ist daher eigentlich in einer stärkeren Position vom Erfahrungsschatz her.» Und Know-how dürfte für die kommenden Jahre wichtig sein für die Ausserrhoder Regierung. Es stehen grosse und wichtige Geschäfte an. Unter anderem die Totalrevision der Kantonsverfassung, das Fusionsgesetz und grosse Bauten. Die angespannte Finanzlage ist für Finanzdirektor Reutegger ebenfalls ein zentrales Thema. «Viele dieser Themen müssen politisch intensiv diskutiert werden und mehrheitsfähig vor das Volk kommen. Das Fusionsgesetz ist ein komplett Neues und die drei Bauten, die wichtig werden sind das Sicherheitszentrum Gmünden, das BBZ Herisau und die Kanti Trogen – und das mit der aktuellen finanziellen Situation», so der Landammann. Es gehe darum, als Regierung zu entscheiden, was gemacht werden müsse. «Und auch darum zu entscheiden, können wir es uns leisten und wollen wir es uns leisten.» Wichtig sei dabei: Die Diskussionen all dieser grossen Entscheide müssten im Regierungs- und Kantonsrat wie auch in der Bevölkerung breit geführt werden. «Ich freue mich auf den Austausch zu diesen spannenden Geschäften. Gerade bei der Kantonsverfassung gehe es darum, wie man in Appenzell Ausserrhoden künftig zusammenleben wolle. «Das werden die neuen Leitplanken», meint Reutegger.
Im Zusammenleben habe man bereits eine gute Ausgangslage. Reutegger sieht aber Potenzial im Wohnraum und in der Entwicklung für die Wirtschaft und das Gewerbe. «Was es braucht, ist eine gute Mischung für alle Komponenten des Miteinanders – so dass alle gute Voraussetzungen haben – von der Landwirtschaft über Gewerbe und Industrie bis hin zum Tourismus. Die Rädchen müssen gut ineinandergreifen», sagt er. Man müsse sich miteinander entwickeln, damit es harmonisch bleibe und die Waage sich halte. Um auf sein Motto zurückzukommen, betont der Landammann, dass die Bürgerinnen und Bürger angehalten sind, am politischen Leben teilzunehmen. «Es bestehen viele Instrumente, um aktiv mitzugestalten. Ausserdem kann mit mir und dem Regierungsrat bei Anliegen stets Kontakt aufgenommen werden. Nur wenn wir gemeinsam aktiv gestalten, kommen wir voran», betont Reutegger. Um auch einen Ausgleich zum politischen Alltag zu finden, greift Reutegger auf drei Dinge zurück. «Für mich sind die Familie sowie die Natur Erholungsorte. Mir ist es sehr wichtig, in den Vereinen, in denen ich bin, aktiv zu bleiben. So zum Beispiel bei meinem grössten Hobby, dem 300-Meter-Schiessen. Ich schätze den Austausch unter den Schützen sehr», sagt Reutegger.
Stefanie Rohner
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