Kartrin Corazza
veröffentlicht unter dem Künstlernamen Katy O. ihr erstes Soloalbum.
v.l: Max Slongo, Peter Künzle, Glen Aggeler, Irene Hagmann, Max Eugster, Sandra Nater, Samuel Knöpfel und Thomas Baumgartner. z.V.g.
Der Herisauer Gemeinderat will den direkten Kontakt mit der Bevölkerung verstärken. Deshalb wird der Gemeinderat in loser Folge seine Sitzungen in diversen Herisauer Quartieren abhalten. Im Anschluss an diese ist die Bevölkerung jeweils zu Speis und Trank eingeladen.
Austausch Die Idee, Sitzungen in den Quartieren durchzuführen, ist auf diverse Ansätze zurückzuführen. «Wir haben in den vergangenen Jahren immer mal wieder gehört, dass der Gemeinderat etwas weit weg von der Bevölkerung sei – nicht so fassbar. Das waren Stimmen aus der Politik, aber auch von Privatpersonen», sagt Max Eugster, Gemeindepräsident von Herisau. Auch in Leserbriefen sei teils herauszulesen gewesen, man fühle sich zu wenig informiert.
Aufgenommen wurde die Idee schon im Legislaturprogramm 2023 bis 2027, indem sich der Gemeinderat zum Ziel gesetzt hat, eine offenere und konstruktivere Kommunikation nach aussen und innen umzusetzen. «In der Folge haben wir unser Kommunikationskonzept geprüft und auf den neusten Stand gebracht. Aufgrund der Bevölkerungsumfrage, die wir dazu durchgeführt haben, entschieden wir uns, im 'de Herisauer' die Seiten 'Unsere Gemeinde' weiterzuführen sowie bald auf Social Media präsent zu sein», so Eugster. Diese Seite käme gut an. Es werde geschätzt, dass man erfährt, welche Aufgaben eine Gemeinde hat und wie sie funktioniert. Doch damit noch nicht genug: Der Gemeinderat hat nun auch andere Instrumente für den verstärkten Kontakt mit der Bevölkerung eingeführt. «Alternierend werden wir mindestens zwei Mal jährlich öffentlich anzutreffen sein – einmal an der Standaktion auf dem Obstmarkt, die wir bereits einmal durchgeführt haben und das andere Mal, indem wir unsere Sitzungen in einem Herisauer Quartier abhalten», sagt Eugster. An den Sitzungen wird die Bevölkerung nicht teilnehmen können, aber im Anschluss ist der Gemeinderat vor Ort für Fragen, einen Austausch oder Rückmeldungen zu Projekten. «Wenn nichts ansteht, freut es uns, die Menschen kennenzulernen», so der Gemeindepräsident. In erster Linie wolle man schauen, was aus der Bevölkerung kommt. «Es geht darum, bei den Leuten zu sein, zuzuhören und Kontakte zu pflegen», sagt Eugster.
Der persönliche Austausch mit der Bevölkerung sei wichtiger denn je. «Vieles wird anonymer und es ist schwieriger geworden, herauszufinden, wie die Informationen an die Bevölkerung herangetragen werden, da es so viele diverse Kanäle gibt», sagt Eugster. Das gegenseitige Kennenlernen sei eine vertrauensbildende Massnahme. «Gerade auch, weil wir immer mehr mit Fake-News konfrontiert sind, sehen wir in den Begegnungen Vorteile», so Eugster. Es gehe darum, Schwellen zu reduzieren. «Der Gemeinderat ist auf einigen Wegen erreichbar – per Telefon, Mail oder an der Sprechstunde. In den Quartieren sind dann aber alle Mitglieder anwesend», sagt Eugster. Er sei gespannt auf die Rückmeldungen und wie der Gemeinderat wahrgenommen werde.
Ob aus Anregungen oder Kritik etwas in die Arbeit des Gemeinderats einfliesst, zeige sich erst bei der Thematisierung. «Da will ich mich ergebnisoffen zeigen, ich schliesse nichts aus. Hat jemand ein Anliegen, welches breite Unterstützung erfährt, werden wir das mitnehmen, prüfen und eine Antwort darauf geben – sofern es in unseren Aufgabenbereich fällt und die Rahmenbedingungen und Finanzen das zulassen», meint Eugster. Das neue Angebot «Gemeinderat bi de Lüt» startet am Dienstag, 20. Mai, im Schulhaus Langelen. Angesprochen sind Einwohnerinnen und Einwohner im Einzugsgebiet Nieschberg-Langelen-Säge-Wilenhalde. Sie können von 18.30 Uhr bis zirka 20.30 Uhr in geselliger Atmosphäre dem Gemeinderat Fragen stellen und mit ihm diskutieren. Inspiriert ist «Gemeinderat bi de Lüt» auch vom Regierungsrat, der viermal jährlich Landsitzungen in den Ausserrhoder Gemeinden abhält. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass gerade in Zeiten von Social Media der persönliche Austausch vor Ort besonders wertvoll ist.
Stefanie Rohner
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