Kartrin Corazza
veröffentlicht unter dem Künstlernamen Katy O. ihr erstes Soloalbum.
Kevin Signer, Geschäftsführer Appenzellerland Tourismus. z.V.g.
Die Sommerferien nahen und viele befinden sich mitten in der Planung eben dieser. Nicht alle verreisen ins Ausland - Kevin Signer ist Geschäftsführer von Appenzellerland Tourismus und kann für Daheimgebliebene Empfehlungen abgeben.
Tourismus «Nach Corona verbringen Schweizerinnen und Schweizer ihre Ferienzeit wieder vermehrt im nahen und fernen Ausland. So haben auch die Besuche von internationalen Gästen bei uns wieder zugenommen», sagt Kevin Signer, Geschäftsführer von Appenzellerland Tourismus. Viele dieser Gäste würden in Zentren wie St.Gallen oder Zürich übernachten. «Das Appenzellerland erleben sie als Ausflugsziel. Für Bahnen, Gastronomie und Erlebnisse ist das erfreulich, für kleinere Beherbergungsbetriebe mitunter anspruchsvoll», meint Signer.
Herisau sei kein touristischer Hot-spot wie zum Beispiel Appenzell oder Urnäsch. «Gerade wegen seiner Vielseitigkeit spielt Herisau eine zentrale Rolle – als Einkaufs-, Kultur- und Ausgangsort für Naturerlebnisse», sagt Signer. Gerade die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und Indooraktivitäten seien einen Ausflug wert. Die Nähe zur Natur und damit zu vielen attraktiven Wander- und Velorouten ist ein weiterer Pluspunkt.
Im Tourismus bestehen stetig unterschiedliche Entwicklungen, die dem aktuellen Zeitgeist entsprechen. «Die gestiegene Reisedistanz hat den Tagestourismus leicht angehoben. Mit Investitionen in neue Beherbergungsangebote – etwa in Urnäsch – gelingt es uns, dem Trend zu mehr Tagesausflügen gezielt etwas entgegenzusetzen», meint Signer. Die Gäste seien zudem vermehrt auf der Suche nach Erlebnissen. «Die Markierung einer Wanderroute und das Pflegen von Ruhebänkli allein reicht nicht mehr aus. Themenwege kennen wir schon länger, um diesem Trend zu begegnen», so der Touristiker.
Besonders gut würden aber Erlebnisse als Gesamtpakete funktionieren – wie beispielsweise die Erlebnisrundfahrt auf dem Witzweg in Kombination mit Bahn, Schiff und Gastronomie.
Wenn er gefragt wird, welche Aktivitäten er denjenigen, die ihre Sommerferien in der Region verbringen, empfehlen würde, kommt er auf den Wanderpass zu sprechen. «Dieser eignet sich als wunderbare Mehrtagesaktivität zum Sammeln und Entdecken. Auf sechs abwechslungsreichen Wanderrouten entdeckt man zu Fuss, was unsere Region so einzigartig macht – von der sanften Hügellandschaft bis zur feinen Gastfreundschaft.» Im Sommer bestehen auch andere Angebote als in den kälteren Monaten. «Das 'BadiKino' jeweils am Freitagabend während den Sommerferien im Freibad in Heiden ist ein sommerlicher Geheimtipp mit besonderem Flair», weiss Signer. Der Brunch auf dem Säntis verspreche einen gelungenen Start in den Sommertag. «Bei schlechterem Wetter empfiehlt sich ein Besuch der Schaukäserei in Stein oder des Brauchtumsmuseums in Urnäsch.» Signer hat auch seine ganz persönlichen Geheimtipps für Erholung und Entdeckung rund um Herisau «Ein Sonnenuntergangsspaziergang zum Lutzenland gehört für mich zum Schönsten, was Herisau zu bieten hat. Oder aber man nutzt das Rennvelo oder E-Bike, um via Schwellbrunn – Schönengrund – Urnäsch und Stein herrliche Aussichten und malerische Dörfer zu sehen», so Signer. Ausserdem gebe es rund um Herisau Feuerstellen mit fantastischen Ausblicken.
Hätte er nur einen Tag Zeit, um einem Gast die Region zu zeigen, wüsste er kaum, wo anfangen. «Ein einziger Tag reicht kaum, um die Vielfalt des Appenzellerlands zu zeigen», ist er sich sicher. Für eine «gluschtigmachende» Tour würde er Folgendes vorschlagen: Start in Rorschach mit der nostalgischen Fahrt der Rorschach-Heiden-Bergbahn ins Biedermeierdorf Heiden. Dort lohnt sich ein kurzer Abstecher ins Ortsmuseum und auf den Kirchturm. Danach geht es ins Appenzeller Heilbad – eine wohltuende Pause mit Weitblick. Über Rehetobel führt der Weg ins charmante «Dorf 5» auf einen Kaffee, und in Trogen erzählen Landsgemeindeplatz und Zellweger-Dynastie vom einstigen Glanz. Das Mittagessen mit Aussicht wird beim 'Erlebnis Waldegg' in Teufen eingenommen. Am Nachmittag locken die Schaukäserei in Stein und das Biberbacken bei der Bäckerei Mühle in Hundwil. Den Abschluss bildet ein Abendessen auf dem Hochhamm – mit Blick auf den Säntis.
An heissen Tagen spüren die Mitarbeitenden von Appenzellerland Tourismus einen Rückgang der Gästezahlen. «Die beliebtesten Reisezeiten sind der Frühling und der Herbst, dann zeigt sich das Appenzellerland von seiner besten Seite», so Signer. Alle Gäste seien im Appenzellerland herzlich willkommen. «Unser Angebot spricht bewusst unterschiedliche Gäste an – vom Wanderfan über die Familie bis zur Geniesserin.» Durch die Entstehung der gemeinsamen Geschäftsstelle vonInnerrhoden und Ausserrhoden Tourismus werden laut Signer schon bald viele positive Entwicklungen spürbar werden. «Konkret bedeutet das mehr Übernachtungsgäste und ein wirksamerer Auftritt im gesamtschweizerischen Tourismus. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam mehr Sichtbarkeit und Substanz gewinnen – im Interesse der ganzen Region.»
Stefanie Rohner
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