Kartrin Corazza
veröffentlicht unter dem Künstlernamen Katy O. ihr erstes Soloalbum.
v.l: die vier Jugendlichen im «Arena»-Studio von SRF: Yael Länzlinger (SG), Lisa Tschuor (LU), Sandro Brotz, Sara Schoch (AR), Enea Faes (ZH). SRF/Pascal Mora
Im Rahmen der Jugendmedienwoche konnten Jugendliche die Welt der Medien bei SRF erleben und mitgestalten. Teil des Projekts ist auch die Politsendung «Arena». Vier Jugendliche wurden dafür ausgewählt. Eine davon war die 17-jährige Gymnasiastin Sara Schoch aus Schwellbrunn.
Jugendmedienwoche Die vier Jugendlichen schlüpften teils in die Rolle von «Arena»-Moderator Sandro Brotz und fühlten Politikerinnen und Politikern vor laufender Kamera auf den Zahn. Es war ein spezieller Tag für Sara Schoch aus Schwellbrunn, als sie am Freitag von Zürich nach Hause reiste und wusste, dass noch vor der Ankunft zu Hause die Sendung, in der sie mitwirken konnte, ausgestrahlt würde. Die gesamte Jugendmedienwoche war ein spezielles Erlebnis für sie. Gemeinsam mit drei anderen Jugendlichen konnte sie für vier Tage Teil der «Arena-Redaktion» sein. In diesen Tagen erarbeitete sie für die Polit-Sendung ein kritisches Interview zum Thema steigende Mietpreise mit einem Gast der «Arena». Doch wie kam es dazu, dass sie inmitten von Scheinwerfern und Fernsehkameras stehen konnte? «Meine Lehrerin besucht mit Klassen ab und an die 'Arena'. Sie wurde von der Redaktion angeschrieben, dass man für die Jugendmedienwoche auf der Suche nach Leuten sei, die mitwirken möchten», sagt Schoch. Auf die öffentliche Ausschreibung konnten sich Jugendliche aus der ganzen Schweiz melden. «Meine Lehrerin meinte, ich wäre dafür geeignet und sagte, ich solle mich doch bewerben», erinnert sich Schoch. Ihr Interesse war sofort geweckt und so schickte sie ihr Bewerbungsvideo an SRF. «Im Bewerbungsprozess folgte dann das Casting – und schliesslich sagten sie mir definitiv zu», erzählt Schoch erfreut – sie habe nicht abschätzen können, ob man sie auswählen werde. Lehrpersonen und ihre Eltern waren sich jedoch sicher, sie würde es in die Auswahl schaffen. «Im ersten Moment konnte ich es gar nicht glauben», meint die Schwellbrunnerin.
⋌Fortsetzung auf Seite 3
Das Studio konnten die vier Jugendlichen bereits vor der Jugendmedienwoche besuchen. Sie wussten daher, was sie erwarten würde. «Wir konnten auch noch als Zuschauer in eine Sendung.» Bevor eine «Arena» ausgestrahlt wird, braucht es eine saubere Vorbereitung und Recherche zum jeweiligen Thema – in diesem Fall den steigenden Mietpreisen. Die vier Jugendlichen waren während vier Tagen Teil des Redaktionsteams. «Wir konnten sehr selbstständig arbeiten, wurden aber super unterstützt. Untereinander und mit den SRF-Mitarbeitenden haben wir immer wieder abgesprochen, wer wo steht, damit wir uns bei den Fragen nicht überschneiden oder wiederholen», sagt Schoch. Brotz habe dabei geholfen, die kritischen, teils provokanten Fragen zu formulieren. «Das war zu Beginn eine Herausforderung. Wenn wir das nicht gewollt hätten, hätten wir auch nicht gemusst. Ich wollte aber lernen, wie man die kritischen Fragen stellt», sagt die Gymnasiastin.
Der Alltag in der Redaktion hat Schoch beeindruckt. «Die Menschen sind unglaublich gut über alles informiert. Und ich habe noch nie so ein motiviertes Team getroffen – es hat mir sehr gefallen», so Schoch. Brotz habe wie üblich die Moderation der Sendung übernommen, die Jugendlichen kamen immer wieder vor. «Wir wurden immer gezeigt und konnten den Gästen im 1:1 unsere Fragen stellen», sagt Schoch. Die 17-Jährige interessiert sich schon lange für die Politik und politische Prozesse. «Bei uns zu Hause haben wir fast täglich irgendeine Debatte», meint sie und lacht. Zudem konsumiere sie oft Medien – wobei sie es aber vermeidet, News auf Social Media zu konsumieren. «Ich schaue dafür lieber die Tagesschau oder den die News auf BBC. Auf Social Media ist in diesem Bereich Vorsicht geboten, da sich auch viele Fake News auf den Plattformen befinden können.»
Vor der Aufzeichnung habe sich die Nervosität glücklicherweise in Grenzen gehalten, da es tags zuvor und am Tag der Sendung Stellproben gegeben habe. «Als Brotz dann aber zu moderieren begann, flammte schon kurz die Nervosität auf», meint sie. Insbesondere nach der Sendung habe sie gemerkt, dass die Anspannung da war. «Ich hatte etwas weiche Knie und habe gemerkt, dass die Anspannung von mir abfiel.» Bei einem Apéro stiess sie mit den anderen drei Jugendlichen sowie dem Team der Arena und den Gästen auf den erfolgreichen Verlauf an. Die Sendung habe sie nicht mehr am selben Abend geschaut. «Ich bin todmüde ins Bett gefallen», sagt sie und lacht. Seit der Jugendmedienwoche kann sich Schoch gut vorstellen, einmal im journalistischen Bereich zu arbeiten. «Ich tendiere derzeit zu einem Studium in Internationalen Beziehungen, kann mir aber gut vorstellen, vielleicht mit diesem Wissen dann einen Quereinstieg zu wagen», meint die Schwellbrunnerin. Bevor die Entscheidung ansteht, schliesst sie bis im kommenden Jahr erst einmal das Gymnasium ab.
Stefanie Rohner
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