Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
Über die Berufswahl wird viel diskutiert: Lernende der Sekundarschule Trogen / Wald / Rehetobel in der Schulpause auf dem Campus der Kantonsschule Trogen.
«Eine Entscheidung für die Fachmittelschule in Trogen macht auf jeden Fall Sinn, wenn Jugendliche weiterhin zur Schule gehen wollen, aber nicht primär an eine akademische Ausbildung denken. Die Fachmittelschule verbindet schulische Bildung mit praktischem Lernen.»
So steht für Prorektorin Bena Keller vor allem die Vielfalt der Ausbildungselemente im Vordergrund: die ausgewogene Mischung von Unterricht, Berufspraktika, Sprachaufenthalt und selbstständigen Projektarbeiten. Die Fachmittelschule kann mit einer Fachmaturität abgeschlossen werden.
Den Jugendlichen stehen während ihrer vierjährigen Ausbildung an der FMS drei Berufsfelder zur Auswahl: Gesundheit und Naturwissenschaften, Pädagogik oder Soziale Arbeit. «Alle drei bieten optimale Chancen auf dem Arbeitsmarkt von morgen», erläutert die Ausbildungsverantwortliche. Milo Rechsteiner, der seine Fachmaturität im Bereich Gesundheit und Naturwissenschaften absolviert hat, konnte innerhalb seines Berufsfelds in verschiedenen Bereichen Erfahrungen sammeln: «Mein erstes Praktikum habe ich in der Abteilung für Kommunikation der EMPA St. Gallen absolviert. Mein zweites hingegen bei einer Stiftung, die einen Reiterhof in der Grub (AR) betreibt, an dem geistig beeinträchtigte Menschen arbeiten. Und mein Langzeitpraktikum habe ich ebenfalls bei der EMPA St. Gallen absolviert, diesmal war ich jedoch als Biolaborant tätig.»
«Die berufsfeldspezifischen Fächer erhalten eine noch grössere Gewichtung, damit unsere zukünftigen Fachmaturandinnen und -maturanden optimal auf ein Studium in ihrem jeweiligen Fachbereich vorbereitet sind», erklärt die Prorektorin. Die FMS-Reform lockert das bisher straffe Ausbildungsprogramm: Fachmittelschülerinnen und -schüler haben nun mehr Ferientage, da die Praktika weniger Ferienwochen beeinträchtigen. Die Lernenden der FMS können zusätzlich von den vielseitigen Talentförderprogrammen der Kanti Trogen im Bereich Sport, Musik, MINT und Bildnerisches Gestalten profitieren. Und mit der Fachmaturität stehen ihnen im Anschluss viele attraktive Wege offen – sei es an Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen oder Höheren Fachschulen. Durch den Fachkräftemangel im gesundheitlichen, im pädagogischen wie auch im naturwissenschaftlichen Bereich sind die Berufsaussichten ausserordentlich gut. Bena Kellers Ziel ist es, «Jugendliche in der Region top auszubilden, damit diese ihr Wissen später im Beruf wieder in die Region einbringen können – indem sie beispielsweise Erfahrungen an Appenzeller Primarschulen oder Gesundheitsinstitutionen sammeln und so ihre Identifikation mit dem Kanton Appenzell Ausserrhoden wächst.»
Die Fachmittelschule (FMS) der Kantonsschule Trogen bereitet binnen drei Jahren Unterricht und einem Jahr Berufspraktikum oder einer ergänzenden Allgemeinbildung auf ein Studium an einer Pädagogischen Hochschule oder an Fachhochschulen vor. Sie ist ein durch die schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) anerkannter Lehrgang der Sekundarstufe II und schliesst mit dem Fachmittelschulausweis beziehungsweise mit der Fachmaturität ab.
pd
Lade Fotos..