Maria Pappa
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Die alte Tribüne hat bald ausgedient. Die Junioren müssen vorübergehend auf Schulhausplätze ausweichen. tb
Letzte Woche haben mit dem Abriss des Reitstalls die Bauarbeiten für das Modul 1 der Sportwelt Gossau begonnen. Mit Beginn der Winterpause wird auch auf den Fussballplätzen gebaut. Das Fanionteam des FC Gossau wird deshalb 2024 im Flawiler Exil spielen, die Junioren müssen ebenfalls ausweichen.
Buechenwald «Viele Erinnerungen sind mit der Tribüne, aber auch mit dem FC-Beizli verbunden. Doch bald sind sie Geschichte», erklärt FC Gossau-Präsident Carlo Troisi. Vier Partien der ersten Mannschaft sind noch zu absolvieren, bevor die seit langem baufällige Holztribüne abgebrochen wird. Auch die Gebäude im Eingangsbereich des Fussballplatzes und des Freibads werden abgerissen, um Platz für das neue Hallenbad zu schaffen. Die Fussballerinnen und Fussballer werden ihr neues Hauptspielfeld mit Tribüne später weiter südlich finden, und zwar auf der Höhe des heutigen Kunstrasenspielfelds. Bereits im Dezember wird gemäss Mitteilung der Stadt mit dem Bau der neuen Tribüne begonnen. Bis zum Rückrundenstart 2025 sollen so Hauptspielfeld und Tribüne fertiggestellt sein. Doch bis dahin müssen die meisten Mannschaften erst einmal ins Exil. Das Fanionteam wird seine Partien im nächsten Jahr in Flawil austragen. «Vom Spielort her ist das super. Wir haben gute Verbindungen zum FC Flawil und das Einvernehmen ist unkompliziert», sagt Troisi. Eine Herausforderung sei, dass Trainings- und Spielstätte nicht am selben Ort sein werden. Die Flawiler hätten nicht genügend freie Platzkapazitäten, um die Gossauer auch dort trainieren zu lassen. Noch offen sei, wie das Catering während der «Heimspiele» in Flawil geregelt wird. «Wir haben im Oktober einen Termin vereinbart, bei dem diese Frage geklärt wird. Wir werden das Personal wohl selbst stellen. Bezüglich der Einnahmen werden wir sicher einen fairen Verteilschlüssel finden», zeigt sich Troisi überzeugt. Man habe 2014 auch unkompliziert eine Lösung gefunden, als die Flawiler ihrerseits wegen eines Umbaus Gastrecht in Gossau genossen.
Während die erste Mannschaft im nächsten Jahr in Flawil spielen, aber weiterhin auf dem Gossauer Sportplatz trainieren wird, müssen die Verantwortlichen von Stadt und Verein auch für zahlreiche Trainings Ausweichmöglichkeiten finden. Denn bei weitem nicht alle Junioren- und Aktivteams haben auf den beiden verbleibenden Spielfeldern Platz. «Wir können verschiedene Schulhausrasen in Gossau, einen Platz in Andwil und einen in Waldkirch nutzen», erklärt der FC Gossau-Präsident. Einen Plan mit den vorgesehenen Zuweisungen hätten sie bei der Stadt bereits eingereicht, noch seien die Zuteilungen aber nicht definitiv.
Weiter sollen mehr Partien der FCG-Teams auswärts ausgetragen werden. «Wir stellen einen entsprechenden Antrag. Würden wir die normale Anzahl Spiele in Gossau austragen, wären die beiden verbliebenen Plätze innert kurzer Zeit kaputt», erklärt Troisi. Seien die Bauarbeiten dereinst abgeschlossen, verfüge der Fussballclub dafür über eine neue Infrastruktur, die allen Spielerinnen und Spielern zugutekomme. «Wir erhalten eine neue Tribüne mit integriertem Restaurant», so der FCG-Präsident. Er hoffe, dass die neuen beiden Kunstrasenplätze tatsächlich bis im Frühjahr 2025 bereit seien, weil dies den Kapazitätsengpass stark entschärfen würde. «Vieles hängt davon ab, wie die Bauarbeiten vorankommen.»
Für die erste Mannschaft geht es jetzt allerdings erst darum, in den verbleibenden vier Heimspielen auf dem bisherigen Platz 1 noch möglichst viele Punkte zu ergattern. Nach drei Niederlagen hintereinander liegt die Mannschaft auf dem zweitletzten Platz und damit unter dem Strich. Eine erste Chance zur Korrektur bietet sich den Fürstenländern am Samstag (16 Uhr) im Heimspiel gegen die AC Taverne. Das letzte Heimspiel an alter Stätte findet am 11. November gegen Linth statt. «Ein Tribünen- oder Sitzverkauf wie im Espenmoos ist nicht geplant», sagt Troisi lachend. Aber man werde ein kleines Abrissfest mit gemütlichem Beisammensein und Austrinkete im FCG-Beizli durchführen. An jenem Samstag darf also noch einmal in Erinnerungen an grosse Spiele geschwelgt werden.
Von Tobias Baumann
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