Markus Buschor
Trotz Überprüfung der «Public Library» steht der Stadtrat hinter dem Projekt.
Das Help-Net Team von links: Elke Pereyra, Stephanie Hug, Stefanie Mühlemann und Monika Spiess.
Das Help Net befindet sich in einem ausgebauten Schiffscontainer hinter dem Gebäude Lindenstrasse 57 in St.Fiden. Jeden Donnerstag zwischen 9 und 10 sowie 18 und 20 Uhr nimmt sich das Team Zeit, für die Fragen und Anliegen der Quartierbewohnenden.
Engagement Ob Hilfe beim Formulare ausfüllen, beim Verstehen von Behördenbriefen oder bei der Arbeits- und Wohnungssuche, das Help Net bietet ein niederschwelliges kostenloses Unterstützungsangebot. Wie Elke Pereyra, Leiterin Quartierarbeit vom Verein «mosaik – Treffpunkt Quartier», weiss, ist das Help Net für alle Quartierbewohnerinnen und -bewohner und darüber hinaus angedacht, insbesondere aber für Menschen, die aufgrund fehlender Sprachkenntnisse, ihres Alters oder aus anderen Gründen mit der alltäglichen Bürokratie überfordert sind. Die studierte Theologin und Lebensberaterin hilft zusammen mit ihrem Team den Menschen nicht nur bei Alltagsfragen, sondern bietet darüber hinaus auch Kurzberatung an und vermittelt an entsprechende Fachstellen.
«Von den fünf Mitarbeitenden, engagieren sich vier freiwillig», sagt Pereyra. Dennoch bringen alle Mitarbeitenden Fachwissen aus verschiedenen Bereichen wie Sozialarbeit, Sozialdiakonie oder Sozialversicherungen mit. Das Help Net sei eine erste Anlaufstelle und funktioniere ohne Anmeldung. «Immer donnerstags von 9 bis 10 und 18 bis 20 Uhr treffen ratsuchende Menschen bei uns auf offene Ohren», informiert die 55-Jährige, «es ist uns aber wichtig, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.» Entscheidend sei, die Klienten in die Selbstständigkeit und nicht in die Abhängigkeit zu führen. Das Help Net ist ein Arbeitsgebiet des Vereins «mosaik – Treffpunkt Quartier» und ist kostenlos. Damit die Unterstützung allerdings Früchte trägt, sei eine gewisse Lernbereitschaft unabdingbar.
Während der Verein regelmässige Veranstaltungen wie den Mittagstisch oder den Eltern-Kind-Treff organisiert, fokussiert sich das Help Net ausschliesslich auf die direkte und unmittelbare Unterstützung der Menschen. «Begegnung und Austausch bei einem Tee oder Kaffee vertiefen das Zusammenleben in der Nachbarschaft und das soziale Miteinander», erklärt Pereyra. Ob das Angebot den Nerv der Zeit trifft, werde die Zukunft zeigen. Die ersten Klienten seien gekommen, Gespräche hätten stattgefunden und Hilfe wurde angeboten. «Natürlich wäre es schön, wenn viele Menschen von unserem Angebot profitieren», sagt die Leiterin, «und noch schöner wäre es, wenn unsere Unterstützung so hilfreich ist, dass die Klienten sich künftig selbst zu helfen wissen.» Man freue sich über jede positive Rückmeldung, ebenso, wenn sich das Angebot im Quartier herumspricht und neue Personen anspricht. «Solange unser niederschwelliges und kostenfreies Angebot genutzt wird, solange steht das Team motiviert mit Rat und Tat zur Seite», resümiert Pereyra.
Der Verein «mosaik – Treffpunkt Quartier» wird als sozial diakonischer Arbeitszweig der «Stami – Kirche, die bewegt» geführt und als eigenständiger Verein organisiert. Nebst verschiedenen Angeboten ist er auch ein Treffpunkt für Menschen, die sich Begegnung wünschen. Weitere Informationen und Kontakte: https://www.mosaik-sg.ch/helpnet
Von Benjamin Schmid
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