Benno Högger
Die Berufsfeuerwehr St.Gallen testet zurzeit den Bio-Treibstoff HVO.
Thomas Scheitlin, Verwaltungsratspräsident, Christine Bolt, CEO und Stefan Saxer, CFO.
Die Olma Messen St.Gallen AG konnte 2023 ihre Wachstumsstrategie erfolgreich umsetzen. Sie weist einen operativen Gewinn von 2,4 Millionen Franken aus. Eine Herausforderung bleibt die bis Jahresende angestrebte Kapitalerhöhung auf 20 Millionen Franken.
Bilanz «Die Geschäfte laufen wirklich gut», sagt Verwaltungsratspräsident Thomas Scheitlin zu Beginn der Bilanzpräsentation. Die Olma Messen St.Gallen AG schreibt 2023 eine Umsatzsteigerung und einen Betriebsertrag von 26,7 Millionen Franken. Das sind 24 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Daraus resultiert ein operativer Gewinn von 2,4 Millionen Franken. «Der Betriebsertrag ist höher, als wir erwartet hatten. Das ist hervorragend. Das hat uns gezeigt, dass unser Geschäftsmodell funktioniert und die Entwicklungen in die richtige Richtung gehen», sagt Christine Bolt, CEO der Olma Messen. Neben positiven Geschäftszahlen konnten die Olma Messen bedeutende Meilensteine erreichen. Einerseits konnte mit der Durchführung der Gastia eine neue Fachmesse lanciert werden, andererseits wurde Anfang März mit den «Opening Days», an denen über 25'000 Besucherinnen und Besucher zugegen waren, die neue St.Galler Kantonalbank Halle erfolgreich eröffnet. «Die Namensgeberin ist für uns ein Volltreffer. Mit der St.Galler Kantonalbank haben wir eine Partnerin, die in der Region verwurzelt ist, sich für den Kanton St.Gallen engagiert und wie die Olma Messen den Fortschritt in der Ostschweiz mitgestalten will», so Bolt.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein sei zudem die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft gewesen, die von den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern im April 2023 einstimmig angenommen wurde. «Die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft war ein notwendiger Schritt, um die finanzielle Zukunft des Unternehmens und eine erfolgreiche Weiterentwicklung zu sichern», so Scheitlin. Die Aktiengesellschaft strebt bis Ende Jahr eine Kapitalerhöhung von insgesamt 20 Millionen Franken an. Davon ist man momentan allerdings noch knapp neun Millionen entfernt. «Das restliche Geld aufzutreiben, wird sicherlich eine Herausforderung. Da die Geschäfte momentan sehr gut laufen, haben wir uns nochmals etwas Zeit verschafft. Trotzdem ist es wichtig, unser Ziel von 20 Millionen bis Ende Jahr zu erreichen. Jede Aktie zählt», so Bolt. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Aktien im Wert von sechs Millionen Franken an die Wirtschaft und weitere Aktien im Wert von drei Millionen Franken an die Bevölkerung verkauft werden. Dazu ist man momentan in engem Austausch mit den Ostschweizer Wirtschaftsverbänden.
Die Unternehmensführung freut sich neben positiven Geschäftszahlen auch über die vielen Besucherinnen und Besucher an ihren Eigenmessen. An der «Tier und Technik» Fachmesse im Februar vergangenen Jahres begrüsste man über 33'000 Vertreterinnen und Vertreter aus der Landwirtschaft und rund 500 Ausstellende auf dem Messegelände. Die Aus- und Weiterbildungsmesse OBA verzeichnete 19'000 interessierte Jugendliche und Erwachsene und rund 150 ausstellende Unternehmen. Auch die OFFA und die OLMA wurden 2023 gut besucht. Beide Messen verzeichneten eine Steigerung der Besucherzahlen um rund 10'000 Personen. An der OFFA waren insgesamt 460 Ausstellende sowie 90'000 Besuchende vor Ort, an der OLMA 550 Ausstellende und 330'000 Besuchende.
«Wir wollen in der Ostschweiz die besten Messen, Kongresse und Events für eine Million Besucherinnen und Besucher veranstalten», so Bolt zur Vision des Unternehmens. Um diese Wachstumsstrategie erfolgreich umsetzen zu können und die Organisation auf den Markt und die Kunden auszurichten, sei eine Anpassung der Organisation nötig. So wurden die Bereiche Messen und Veranstaltungen zusammengelegt und die Bereiche Entwicklung, Marketing und Infrastruktur gestärkt. Eine weitere Veränderung wurde im Bereich Finanzen vorgenommen. Mit Stefan Saxer konnte für die Position des CFO ein erfahrener Mann aus der Industrie gewonnen werden. «Stefan Saxer weiss, wie man Prozesse denkt, wie man spart und wie man Transparenz schafft. Dies ist für uns in dieser anspruchsvollen finanziellen Situation sehr wertvoll», so Bolt. Auch im Verwaltungsrat wurden bewusst Anpassungen bezüglich der strategischen Entwicklung vorgenommen. So konnte man mit Andy Böckli, Group CEO der Nüssli Gruppe, und Andreas Angehrn, ehemaliger CEO der Ticketcorner AG, zwei gut vernetzte neue Verwaltungsratsmitglieder mit Erfahrung im Bereich Event für sich gewinnen. «Zur strategischen Weiterentwicklung der Unternehmung ist die Verstärkung durch das Wissen aus dem Eventbereich essenziell», erklärt Scheitlin. Hansjörg Trachsel und Hansjörg Walter treten nach 19 und 23 Jahren Engagement für den Messe-, Kongress- und Eventstandort Ostschweiz aus dem Verwaltungsrat zurück.
Selim Jung
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