Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
Marcel Schmid
Mehr als 100 Konzerte organisierte der Organist Marcel Schmid in den letzten 50 Jahren. Am Sonntag, 19. November, wenige Monate nach seinem 80. Geburtstag, leitet er sein letztes Chor-Konzert.
Musik «Hier in diesem Raum habe ich gelernt Orgel zu spielen – sogar an genau dieser Orgel», sagt Marcel Schmid (80) und lässt seinen Blick durch die Kirche Grossacker schweifen. «Das hat eine schöne Symbolik, dass ich mein letztes Konzert da spiele, wo ich auch angefangen habe», fährt er fort. Der Organist und langjährige Klavierlehrer ist längst pensioniert. Ganze 50 Jahre stand er als Organist für die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Tablat im Einsatz. Vor gut sieben Jahren beendete er sein Engagement. Trotzdem ist er auch heute noch im Kirchenumfeld tätig: «Mit dem Chor BachCollegium St.Gallen, der innerhalb des Tablats gegründet wurde, musiziere ich heute noch. Der Chor gehört zwar mittlerweile nicht mehr zur Kirchgemeinde, aber ich habe so lange mit den Leuten des Tablats zusammengearbeitet, dass wir hier nach wie vor willkommen sind», so Schmid.
Schmid organisierte in seiner 50-jährigen Tätigkeit als Organist über 100 Konzerte. Anlässlich seines 80. Geburtstag, den er diesen Sommer feierte, möchte er sich jetzt mit einem letzten Konzert aus der Musikszene verabschieden. Zwar werde er immer noch an der Orgel aushelfen, wenn irgendwo Not am Mann sei, Konzerte werde er allerdings keine mehr auf die Beine stellen. «Es war schon lange mein Wunsch, mit 80 Jahren nochmals ein Konzert zu organisieren. Das Schönste wäre für mich, wenn ich mit diesem Requiem, welches ich selbst komponiert habe, meine Zuhörer noch ein letztes Mal emotional berühren kann», so Schmid, der der klassischen Musik zugeneigt ist. Seine Komposition orientiert sich hauptsächlich an den Werken von Wolfgang Amadeus Mozart. Schmid sagt: «Mozart war immer eines meiner grossen Vorbilder. Ich habe deshalb auch eine kurze Passage Mozarts in meine eigene Komposition einfliessen lassen. Ich weiss, dass das heute nicht mehr besonders angesagt ist, aber ich denke, die älteren Generationen werden sich trotzdem daran erfreuen.»
Das Konzert wird voraussichtlich eine Stunde und 15 Minuten dauern und wird auch ein Wort der Besinnung, gesprochen von Pfarrerin Kathrin Bolt, beinhalten. Schmid selbst wird am Konzert nicht an der Orgel sitzen, sondern dirigieren. Gespielt wird seine Komposition von drei Posaunisten und einem Orgelspieler. «Es freut mich ausserordentlich, dass sich der renommierte und international bekannte Organist Rudolf Lutz für das Konzert zur Verfügung stellt. Für mich ist es deshalb so speziell, weil ich es war, der ihm damals das Orgelspielen beibrachte», sagt Schmid stolz. Begleitet wird das Konzert von einem 16-köpfigen Chor und Sänger Peter Walser. Das Konzert ist ein Requiem – eine kirchenmusikalische Komposition für das Totengedenken – und das, obwohl gar niemand gestorben ist. Das hat einen besonderen Grund, sagt Schmid: «Einerseits gefällt mir die tröstliche Stimmung von Requiems. Andererseits ist es auch ein wenig Tradition, auf das Ende seiner Musikkarriere hin ein Requiem zu komponieren. So war zum Beispiel auch Mozarts letzte Komposition ein Requiem.» Das Konzert findet an diesem Sonntag, 19. November, um 17 Uhr in der Kirche Grossacker statt und bietet Platz für mehr als 100 Besuchende. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird eine Kollekte gesammelt.
Selim Jung
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