Ralph Forsbach
freut sich über geteilten 1. Platz an Startfeld Diamant Preisverleihung.
Visualisierung des Marktplatzprojekts der Stadt St.Gallen.
Für einen Abbruch der Realisierung des Marktplatz-Projektes, eine starke Redimensionierung und eine sanfte Sanierung der Rondelle plädierten die beiden St.Galler SVP-Stadtparlamentarier René Neuweiler und Donat Kuratli in einem politischen Vorstoss. Dazu unterbreiten sie dem Stadtrat einen ganzen Fragenkatalog.
Platzerneuerung Die beiden Stadtparlamentarier stellen zunächst fest, dass sich der Umbau des Marktplatzes zu einem «kafkaesken Dauerbrenner» entwickelt habe. Was mit dem Anspruch auf städtebaulichen Fortschritt begonnen habe, drohe sich zusehends in ein modernes Kapitel des Schildbürgertums einzureihen: Viel Planung, viel angebliche Partizipation, wenig Substanz und kein Fortschritt. Die städtischen Stimmberechtigten hätten sich mehrmals dazu geäussert, zuletzt vor vier Jahren, als sie dem erneuerten Projekt zustimmten, weil sie der Meinung gewesen seien, es müsse nun vorwärts gemacht werden, nicht weil es wirklich überzeugt hätte. Doch statt Aufbruch würden wir nun Stillstand erleben. Zahlreiche Einsprachen blockierten das Verfahren, die Umsetzung verzögere sich auf unbestimmte Zeit und die öffentliche Debatte werde zusehends von Frustration geprägt.
Indessen sind die beiden SVP-Stadtparlamentarier der Ansicht, dass die Stadt es sich nicht leisten kann, den Marktplatz weiter brach liegen zu lassen. Auf der anderen Seite müsse sich die Stadt eingestehen, dass sie gegenwärtig organisatorisch wie auch finanziell nicht in der Lage ist, Grossprojekte wie das aktuell geplante Marktplatz-Projekt effizient umzusetzen. Wenn es zu weiteren Verzögerungen komme, müsse man sich fragen, ob man die Rondelle notfallmässig sanieren sollte. Ein grosser Teil der Bevölkerung würde einen Abbruch sehr bedauern. Beim weiteren Vorgehen sei auch zu berücksichtigen, dass im Projekt, über das abgestimmt worden sei, zwei kleine Markt-Pavillons parallel zur Strasse vorgesehen und nicht so dominant und riesig gewesen seien, wie sie der Stadtrat nun bauen wolle. Deshalb stelle sich die Frage einer starken Redimensionierung. Es brauche keinen Millionen teuren «Prestigeplatz», sondern einen gepflegten Ort für Märkte, Begegnung und Erholung. Mit einem Aufwand von rund acht Millionen könne schon eine respektable Aufwertung des Platzes eventuell mit einem Wasserspiel, einem Bächlein oder einem Brunnen erreicht werden.
Auf Anfrage betonte René Neuweiler, der Vorstoss basiere auf dem Hintergrund, dass die Innenstadt nach der Aufhebung vieler oberirdischer Parkplätze rasch wieder belebt werden müsse: «Man muss die Nutzungsvielfalt der Stadt stärken und zahlungskräftige Kunden in die Stadt zurückholen. Wir denken an eine feste Bühne, auf denen junge Bands auftreten und klassische Konzerte aufgeführt werden können, aber auch an Spielmöglichkeiten für Kinder. Ein Ort, den man gerne besucht, würde weitaus mehr bringen als diese geplanten Markthallen, welche den ganzen entstandenen Platz versauen.»
Abschliessend stellen die beiden SVP-Stadtparlamentarier dem Stadtrat unter anderem die Frage, mit welchen Kosten er rechne, wenn nur die Rondelle saniert, nur eine einfache Pflästerung vorgenommen oder/und Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten für die Kinder erstellt würden. Sie möchten vom Stadtrat auch wissen, ob ein stark reduziertes Projekt für acht Millionen eine neue Volksabstimmung benötige, und ob er bereit sei, das bisherige Projekt zugunsten einer einfachen Lösung zurückzuziehen.
Franz Welte
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