Ralph Forsbach
freut sich über geteilten 1. Platz an Startfeld Diamant Preisverleihung.
Statt alle drei Jahren soll das Kinderfest künftig alle vier Jahre durchgeführt werden.
Gegen die Verschiebung des Kinderfestes von 2027 auf 2028 und eine Umsetzung auf einen Vierjahresturnus wenden sich im St.Galler Stadtparlament die Fraktionen der SVP und der Mitte/EVP. Der einmalige städtische Traditionsanlass dürfe nicht auf diesem Weg abgebaut werden, argumentieren sie in einem politischen Vorstoss.
Kinderfest Dem vorgesehenen Schritt fehle es an Weitsicht und an Gespür für die Bedeutung dieses Anlasses für die Stadt, wird argumentiert: «Was leichtfertig als organisatorische Entlastung verkauft wird, ist in Wahrheit ein Rückbau eines einmaligen städtischen Traditionsanlasses – auf dem Rücken unserer Kinder. Der Entscheid gefährdet die Teilhabe ganzer Jahrgänge an einem der bedeutendsten und traditionsreichsten Volksfeste der Stadt.» Für die beiden Fraktionen überwiegt der gesellschaftliche, pädagogische und symbolische Wert des Kinderfestes klar. Es sei mehr als ein Anlass, er stifte Identität, Gemeinschaft und Zugehörigkeit. In einer Zeit zunehmender Individualisierung sei Kontinuität wichtig. Ein Fest, auf das sich ganze Generationen verlassen könnten, dürfe nicht beliebig verschoben oder reduziert werden. Eine Verschiebung sende ein falsches Signal, nämlich dass in herausfordernden Zeiten bei Kindern, in der Bildung und der eigenen Kultur gespart werde.
Im politischen Vorstoss wird auch eingehend auf die geschichtliche Bedeutung des Festes eingegangen. Seit 1824 finde das Kinderfest in der heutigen Form statt. Es sei auch eine Rückbesinnung auf die Zeit, als die Hälfe der weltweiten Stickereiproduktion aus St.Gallen kam. Letztes Jahr habe das 200-Jahr-Jubiläium gefeiert werden können. Umso irritierender sei es, dass bereits ein Jahr nach dem Jubiläum der Turnus geändert werden soll: «Das Kinderfest gehört zum kulturellen Erbe unserer Stadt – und ist zugleich ein lebendiger Ausdruck des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ein Vierjahresrhythmus bedeutet, dass die städtischen Schulkinder das Fest unterschiedlich erleben: statt in der heutigen Form drei- oder zweimal, sondern neu drei-, zwei- oder sogar nur einmal.» Vom Stadtrat möchten die beiden Fraktionen nun wissen, wie viele Personen er vor seinem Entscheid zu ihrer Einstellung zum Kinderfest befragt habe, ob er nicht auch Einsparungen vornehmen könne, zum Beispiel bei der Verpflegung und/oder beim Bau, ohne gleich eine Verschiebung vorzunehmen, und wie hoch die Besucherzahlen auch aus der Region jeweils sind.
Franz Welte
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