Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
In einer Welt, die sich ständig verändert, gibt es Institutionen, die über die Zeit hinweg Beständigkeit bewahren. Der Freiwillige Hilfsverein St.Gallen West ist eine solche Institution. Seit seiner Gründung im Jahr 1856 hat der Verein einen unermüdlichen Beitrag dazu geleistet, bedürftige Menschen zu unterstützen und so die Werte der Solidarität und Hilfeleistung hochzuhalten.
Notlage Der Verein, der am 12. Mai 1856 in Straubenzell gegründet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, denjenigen in der Gemeinschaft beizustehen, die aufgrund verschiedener Umstände auf Hilfe angewiesen sind. Daran hat sich über all die Jahre nichts geändert, weiss Präsident Reto Schneider: «Wir unterstützen bedürftige Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises St.Gallen West durch Gaben in bar oder natura.» Insbesondere in Notsituationen oder bei unvorhergesehenen Ereignissen zeigt der Verein seine Bereitschaft, den bedürftigen Bürgern unter die Arme zu greifen.
Das Rückgrat des Engagements bildet die Spendensammlung des Vereins. «Jahr für Jahr spenden grosszügige Menschen, die in ihrer nahen Umgebung etwas Gutes tun möchten, gut 20'000 Franken», offenbart Schneider. Diese Spenden ermöglichen es dem Verein, sein vielfältiges Unterstützungsangebot aufrechtzuerhalten und armutsbetroffenen Menschen zu helfen, wenn sie es am dringendsten benötigen. «Die Kirche spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie Menschen in Not beisteht und Trost spendet», weiss der Präsident. «Die gelebte Nächstenliebe manifestiert sich nicht nur in Worten, sondern auch in Taten, wenn es darum geht, denjenigen, die Hilfe benötigen, eine Hand zu reichen.» Anträge auf Unterstützung werden von den beiden Sozialdiensten evangelisch-reformiert Straubenzell und katholisch West entgegengenommen, wobei die Konfession der Empfänger keine Rolle spielt.
In einer Zeit, in der wirtschaftliche Herausforderungen und soziale Ungleichheit allgegenwärtig sind, engagieren sich die Mitglieder des Freiwilligen Hilfsverein St.Gallen West ehrenamtlich. Ob finanzielle Unterstützung für Ferienlager, Bildung oder Miete: Der Verein setzt sich aktiv dafür ein, dass finanzielle Hürden überwunden werden können. «Armut existiert auch bei uns», stellt Schneider klar, «besonders unsere ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sind davon betroffen.» Deshalb werden auch Sprachkurse gefördert, um Integration und Bildungschancen zu verbessern. Viermal im Jahr berate und entscheide die Kommission über Anträge auf finanzielle Hilfe. Meist handelt es sich um einmalige Hilfsbeträge zwischen 300 und 800 Franken oder Caritasgutscheine, die im Laden gegen Lebensmittel eingelöst werden können. «In einer Zeit, in der soziale Herausforderungen zunehmen, bleibt der Freiwillige Hilfsverein St.Gallen West ein lebendiges Beispiel für die Kraft der Gemeinschaft und die Wichtigkeit, sich füreinander einzusetzen», resümiert der Präsident.
Von Benjamin Schmid
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