Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Beflaggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Stefan Kühne, Leiter der Kriminalpolizei.
Stadt und Region St.Gallen sind kantonal gesehen gemäss Kriminalstatistik 2023 eine Kriminalitätshochburg geblieben. Allerdings werden dort, wo intensiv überwacht wird, auch mehr Kriminalfälle aufgedeckt.
Kriminalitätsstatistik In der Stadt St.Gallen stieg die Zahl der Straftaten letztes Jahr von 5151 auf 5873, also um 14 Prozent. Der Anstieg ist damit doppelt so hoch wie gesamtkantonal. Die Häufigkeitszahl liegt bei 76 Kriminalfällen pro tausend Einwohnerinnen und Einwohner und damit rund doppelt so hoch wie im südlichen Kantonsteil. Auf hohem Niveau sind die Fälle nach Betäubungsmittelgesetz in der Kantonshauptstadt geblieben, obwohl die Fälle von 2338 auf 1958 zurückgegangen sind. Die Häufigkeitszahl ist hier mit 13,8 dreimal so hoch wie in allen anderen Regionen des Kantons. Besonders ins Gewicht fallen in St.Gallen die 1958 Diebstähle und 406 Sachbeschädigungen. Brandstiftungen sind in St.Gallen 21 verzeichnet, im übrigen Kantonsgebiet nur 7. Bei einem Gemeindevergleich sind Au mit einer Häufigkeitszahl von 30 und St.Margrethen mit einer solchen von 19 Fällen wesentlich stärker belastet, was auf die Grenzlage und die Zollkontrollen zurückzuführen ist. In der Region Fürstental-Neckertal wurden total 5474 Fälle verzeichnet. Von den 13 vollendeten und versuchten Tötungsdelikten fand nur eine in St.Gallen statt. Alle sind polizeilich gesehen geklärt. Weit über dem Durchschnitt liegt auch Gossau, wo bei 852 Straftaten (Vorjahr 786) die Häufigkeitszahl bei 46 liegt. Wesentlich weniger Kriminalitätsfälle wurden in Wittenbach (358 Fälle, Häufigkeitszahl 36,1) und Gaiserwald (184 Fälle, Häufigkeitszahl 21,6) festgestellt.
Gesamtkantonal wurden letztes Jahr mit 30'214 sieben Prozent mehr Taten erfasst als im Vorjahr, wobei die Aufklärungsquote mit 57 Prozent vier Prozent tiefer ist als 2022. Seit der Erfassung von Cyberphänomenen in der Kriminalstatistik hat sich die Fallzahl mit 2’575 fast verdoppelt. Während die Delikte gegen das Vermögen zugenommen haben, sind die Gewalttaten, Taten gegen das Betäubungsmittelgesetz und Sexualdelikte zurückgegangen. Fälle von Gewalt und Drohungen gegen Beamte haben auf 233 um 42 Prozent zugenommen. Der Ausländeranteil liegt etwas höher als in früheren Jahren bei knapp 58 Prozent, sehr hoch ist er bei Fahrzeugaufbrüchen.
Was kann getan werden, damit die Straftaten nach Jahren der Stagnationen nicht weiter so stark ansteigen? Der Leiter der St.Galler Kriminalpolizei, Stefan Kühne, weist im Kriminalitätsbericht auf die notwendige Stärkung der Polizei hin: «Es ist Aufgabe der Politik, für die rechtlichen Grundlagen einer effizienten Aufgabenerfüllung durch die Polizei unter Berücksichtigung rechtsstaatlicher Prinzipien besorgt zu sein.» Namentlich nennt Kühne eine Erhöhung der personellen Ressourcen durch mehr qualifiziertes und spezialisiertes Personal, den Einsatz von technischen Systemen im Bereich der Datenerfassung und -auswertung sowie gezielte Prioritäten- und Ressourcenplanung.
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