Markus Buschor
Trotz Überprüfung der «Public Library» steht der Stadtrat hinter dem Projekt.
Nationalrat Michael Goette, SVP-SG, am Mittwoch, 20. September 2023 im Bundeshaus in Bern. (PARLAMENTSDIENSTE / KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Nach dem Nein zum Autobahnausbau fordert Nationalrat Michael Götte in einer Interpellation an den Bundesrat, die dritte Röhre des Rosenbergtunnels als Notfalltunnel zu bauen. Dies soll Verkehrskollaps und Belastung der Stadt St. Gallen verhindern, ohne die Kapazität zu erhöhen.
Interpellation Der Rosenbergtunnel in St. Gallen muss ab 2037 umfassend saniert werden. Während dieser Zeit müsste jeweils eine der beiden bestehenden Röhren für den Verkehr gesperrt werden – eine Situation, die mit der verbleibenden Röhre allein kaum bewältigbar ist. Der Verkehr müsste auf das städtische Netz ausweichen, was bis zu 40’000 zusätzliche Fahrzeuge täglich in die Stadt bringen würde. Michael Götte, Nationalrat der SVP St. Gallen, warnt: «Das wäre eine Katastrophe für die Lebensqualität und die Wirtschaft der Region.» Mit möchte er vom Bundesrat wissen, wie dieser das weitere Vorgehen beurteilt.
Götte schlägt vor, die dritte Röhre des Rosenbergtunnels dennoch wie geplant zu bauen, diese jedoch ausschliesslich als Notfall- und Sanierungstunnel zu nutzen. Während der Bauarbeiten würde der Verkehr in der neuen Röhre abgewickelt, so dass eine Sanierung der bestehenden Röhren möglich wäre. Nach Abschluss der Arbeiten bliebe der Tunnel für Notfälle, Unfälle oder Unterhaltsarbeiten reserviert, ohne den regulären Verkehr aufzunehmen. «Dieser Ansatz respektiert das Abstimmungsresultat, da kein Kapazitätsausbau stattfindet», betont Götte. «Gleichzeitig verhindert er, dass die Stadt St. Gallen jahrelang vom Verkehr überrollt wird.»
«Ein Verkehrskollaps hätte dramatische Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsplätze», erklärt Götte. Sein Vorschlag bekämpft das Problem an der Wurzel und entlastet langfristig die Stadt, ohne zusätzliche Verkehrsströme zu schaffen. Die Diskussionen nach der Abstimmung hätten bislang keine konkreten Lösungen gebracht, kritisiert Götte. Vorschläge wie Tempo-30-Zonen oder Busspuren seien reine Kosmetik angesichts der zu erwartenden Verkehrslawine. «Wir brauchen eine tragfähige Lösung – und die dritte Röhre als Notfalltunnel ist diese Lösung», so Götte.
bs
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